Breiholz

Zwischen Hamburg und Dänemark liegt das für den Urlaub schönste Bundesland "Schleswig-Holstein" und in seinem Herzen
"Breiholz" - fast eine Insel, umgeben von Eider, Gieselau-Kanal und Nord-Ostsee-Kanal; ein Niederungsgebiet mit einigen
Geestinseln und Hügeln sowie angrenzenden Mooren und Waldflächen, 1.825 ha groß mit 1.545 Einwohnern.

 
Weder Autobahn noch Bundesstraße stören; abseits vom Massentourismus genießen Sie Ruhe und Erholung.


16 km sind es Richtung Nordost über die Panoramastraße direkt am Nord-Ostsee-Kanal bis Rendsburg;
55 km bis zur Landeshauptstadt Kiel; je 45 km bis Büsum/Nordsee und Eckernförde/Ostsee,
je 90 km bis Hamburg und Dänemark.
 

aus Topografie Schleswig-Holstein

Breiholz

Breiholz ist weithin bekannt. Jedenfalls bei Steuermännern und Kapitänen. Jedesmal wenn sie den Nord-Ostsee-Kanal befahren, muss das Passieren der “Fähre Breiholz” und der “Weiche Breiholz” im Schiffstagebuch festgehalten werden. Und von Schiffen mit hohen Brückenaufbauten kann man über die Uferböschung hinweg sogar den Ort selbst in etwa einem Kilometer Entfernung ausmachen. Die Seeleute wissen natürlich auch, dass sie querab von Breiholz etwa die Hälfte der Kanal-Passage hinter sich gebracht haben.
Seit der Eröffnung am 21. Juni 1895 durch Kaiser Wilhelm II. verhindert der Kanal den direkten Zugang zu den Breiholzer Ortsteilen Claustal und Meckelmoor. Etwa ein Viertel der Gemeindefläche liegt südlich des Schiffahrtsweges und ist nur per Fähre zu erreichen.
Richtig unglücklich waren die Breiholzer über diese Teilung jedoch nie. Aus zwei Gründen, denn der Kanal machte Breiholz zum einen sozusagen zur “Inselhauptstadt”, da der Ort im Süden durch den Kanal und im Norden durch die Eider begrenzt wird, und zum anderen weil der Kanal-Neubau positive wirtschaftliche Auswirkungen, z.B. neue Arbeitsplätze, hatte. “Der Kanal ist unsere Lebensader”, sagen die Breiholzer, und vor dessen Bau galt diese Feststellung uneingeschränkt auch für die Eider.
Die Geschichte des Orts ist neben der Landwirtschaft untrennbar auch mit der Schiffahrt verbunden. Lange vor dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals gab es für die damalige Zeit schon leistungsfähige Fluß-, Auen- und Kanal-Schiffahrtswege nach Rendsburg und auch weiter zur Nord- und Ostsee. Dies war eine zwingende Voraussetzung, um überhaupt landwirtschaftliche Erzeugnisse absetzen zu können, da Breiholz inmitten von Flach- und Hochmoorgebieten liegt, und, man glaubt es kaum, über den Landweg lange Jahre nur in trockenen Sommern zu erreichen war.

Mittlerweile ist die Straßen-Verkehrsanbindung jedoch auch exzellent. So verbindet die “Strasse der Traumschiffe” den Ort mit Rendsburg und führt über zehn Kilometer weit direkt am nördlichen Kanalufer lang. Entspanntes fahren ohne Ampel bis in die Kreisstadt und eine phantastische Sicht auf passierende Schiffe inklusive.
Ausgehend von den siebziger Jahren setzte langsam, aber durchaus erwünscht, eine tiefgreifende Strukturveränderung für den kleinen Ort im mittleren Schleswig-Holstein ein. Wo vormals nur Bauern, Kapitäne und Lotsen wohnten, fanden jetzt neue Familien den Weg aus den Städten in die “Inselhauptstadt”. Das Alters- und Pflegeheim “Vor Anker” bietet darüberhinaus Heimstatt für 60 Bewohner in klassischer Architektur mitten im Ortszentrum, wobei der Betreiber sein maritime Interesse durch die Nachbildung eines Schiffs-Flaggen-Mastes und die Eingrenzung des Grundstücks mit Kanal-Dalben nachhaltig belegt.
Die idyllische Lage des Orts zwischen Kanal und Eider brachte in der Folge schließlich auch wachsenden Tourismus mit, ein Wirtschaftszweig dem erhebliche Aufmerksamkeit geschenkt wird. Über 50 Gästebetten und eine ansprechende Infrastruktur bis hin zu Anlegestegen an der Eider für Wasser-Touristen und gepflegte Wege für Spaziergänger und Rad-Touristen, bringen Jahr für Jahr mehr Feriengäste in das langgezogene Strassendorf. Und daher dürfte sicher sein, dass in der Zukunft nicht nur kanalerfahrene Steuerleute und Kapitäne wissen, wo die schöne Gemeinde Breiholz liegt.

WOLFGANG HENZE